Mia Bruckmann
Buchautorin

Band 2: Anne, finde mich!


Kriminalroman, 1.  Auflage

Copyright © Mia Bruckmann 2018

Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung bedarf der ausschließlichen Zustimmung  der Autorin. Dies gilt insbesondere  für die Vervielfältigung (Romaninhalt und Coverfotos).  Übersetzung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme. Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig. Markennamen und Warenzeichen, die in diesem Buch verwendet wurden, sind Eigentum ihrer rechtmäßigen Eigentümer. Unberechtigte Vervielfältigungen werden strafrechtlich verfolgt.





Prolog

Langsam und ruhig glitt die schwarze Limousine auf der Autobahn 81 zwischen Ludwigsburg und dem Stuttgarter Flughafen dahin. Die Junisonne ging gerade blutrot am Horizont auf und warf goldene und orangefarbene Strahlen Richtung Erde.  


Am bereits stahlblau leuchtenden Himmel gab es keine einzige Wolke zu sehen. Die Luft war lau und vom Morgentau feucht. Die Außentemperatur betrug zehn Grad. Allerdings sollte es laut Wettervorhersage im weiteren Verlauf des Tages mindestens fünfundzwanzig Grad warm werden. Freibadwetter. Die Dunkelhaarige, die gedankenverloren auf dem Rücksitz des Mercedes saß, blickte verträumt in die Landschaft.


Gelbe Kornfelder, saftig grüne Wiesen, auf denen Kühe genüsslich grasten, und vereinzelte kleine Wäldchen huschten am Wagenfenster vorüber. Ab und zu überholte ein anderes Fahrzeug

die Limousine. Stille lag in der Luft.


Sie war glücklich. Heute war ihr großer Tag. In nicht ganz zwei Stunden würde sie im Flieger Richtung Barcelona sitzen. Sie würde Pablo in die Arme fallen und in seinen braunen Augen

versinken.


Deutlich konnte sie den Duft seines Aftershaves riechen. Er würde sie küssen. Endlich! Bei diesem Gedanken begann ihr Herz schneller zu schlagen.

Die junge Frau schloss die Augen und lehnte sich mit dem Kopf gegen die kühle Scheibe. Das gleichförmige Brummen des Motors wirkte einschläfernd. Sie sah sich bereits in ihrem Lieblingskleid Hand in Hand mit ihrem Freund an der Moll de Barcelona schlendern. Sie konnte das Kreischen der Möwen hören. Ein wohliger Seufzer verließ ihre vollen Lippen.


Sie bemerkte nicht, dass der Fahrer am Kreuz Stuttgart die Autobahn verließ. Ohne an Fahrt zu verlieren, fuhr der große Mercedes gleichförmig weiter. Wie Pablo wohl heute aussieht, überlegte die Spanierin. Meistens trug er sein lockiges Haar in einem Zopf. Wenn er sich über sie gebeugt hatte, um sie zu küssen, hatten seine Haarspitzen stets an ihrer Nase gekitzelt. Beim Gedanken daran kicherte die junge Frau leise.



Ungeduld überfiel sie. Ein kurzer Blick auf das Zifferblatt ihrer Uhr. 6.21 – in knapp eineinhalb Stunden säße sie im Flugzeug. Sie würde sich anschnallen und die Augen schließen. Mit Glück würde sie einschlafen und erst wieder aufwachen, wenn sie in Barcelona gelandet war. Erneut huschte ein Lächeln über ihr hübsches Gesicht.


»So Püppi, wir sind da«, sprach plötzlich der korpulente Fahrer des Wagens und riss die Frau mit seiner sonoren Stimme aus ihren Gedanken. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie angehalten hatten. Mit verträumten Augen lächelte sie Bobcat

an. Wie sein richtiger Name war, wusste sie gar nicht. Seitdem sie ihn kannte, nannte sie ihn Bobcat, weil alle anderen es auch taten.


Der Mann war riesig. Extrem muskulöse Arme, die problemlos Kühlschränke wie Pappkartonschachteln trugen, quollen aus dem engen Muskelshirt hervor. Er war so um die dreißig, vielleicht auch älter.


Die junge Frau mochte ihn. Er war im vergangenen Jahr derjenige, der ihr unterhaltsame Stunden bereitete, wenn sie nach Stuttgart zum Shoppen fuhren. Sein Modegeschmack war exzellent. Stets kam sie mit prallgefüllten Tüten zurück in

die Villa.


»Nimmst du mein Gepäck?«, fragte die Spanierin und öffnete, immer noch lächelnd, die Beifahrertüre. Überrascht riss sie allerdings die Augen auf, als ihre Füße, die in luftigen Riemensandalen steckten, sandigen Boden berührten. Reflexartig zog sie die Füße zurück und schloss die Wagentüre.

»Wo sind wir?«, fragte sie verwirrt. Sie blickte sich

unsicher um. »Am Ziel«, antwortete Bobcat knapp. »Aber das ist doch gar nicht der Flughafen«, widersprach die junge Frau ungläubig, »du hast dich verfahren.« Sie sah den muskulösen Mann, der sie über den Rückspiegel beobachtete,

tadelnd an.



Stumm schüttelte er seinen Kopf. »Habe ich nicht!«, meinte er und wich ihrem fragenden Blick aus. Nun wurde die junge Spanierin nervös. Sie bemerkte, dass sich kleine Schweißperlen auf Bobcats Glatze bildeten. Der Mann schien kurz zu zögern, doch dann stieg er behände aus dem Fahrzeug. Mit wachsamen Augen überblickte er die Umgebung.


Weit und breit war niemand zu sehen. Wozu auch, um diese Uhrzeit? Bobcat hatte die Limousine auf einem schmalen Pfad tief ins Büsnauer Wiesental gefahren. Die Waldluft roch würzig nach Harz. Eine gewisse Kühle lag über dem bemoosten Boden. Durch die immer wärmer werdende Luft stieg vereinzelt leichter Wasserdampf auf. Im Wald war es still. Nur Ameisen, die ihre Brut aus dem Bau trugen, um diese von der Sonne wärmen zu lassen, waren emsig an der Arbeit. Ein Eichelhäher stieß einen Warnlaut aus und flog davon.


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